Wissenschaftliche Studie
Daten aus Vorarlberg zeigen einen Zusammenhang von erhöhten Konzentrationen von gamma-GT (gamma-Glutamyl-Transferase) im Blutserum mit dem Risiko für osteoporotische Hüftfrakturen, insbesondere bei Männern.
Erhöhte Werte von GGT (gamma-Glutamyl-Transferase) im Blut können auf eine Erkrankung der Leber und verstärkten Alkohol-Konsum hinweisen, darüber hinaus ist in der Literatur ein genereller Zusammenhang mit niedriger Knochenmineraldichte und erhöhtem Knochenfrakturrisiko beschrieben. Die nun publizierte Studie des aks ist jedoch die erste, die den Zusammenhang von GGT im Blutserum mit dem späteren Auftreten von Hüftfrakturen in der für Osteoporose relevanten Bevölkerung im Alter über 50 Jahren und für beide Geschlechter untersucht.
Die Ergebnisse von ca. 75,000 teilnehmenden Personen über 50 Jahren zeigen bei erhöhten Serum-Konzentrationen von GGT (≥ 36 U/l bei Frauen, ≥ 56 U/l bei Männern) ein erhöhtes Risiko für das spätere Auftreten von Hüftfrakturen, insbesondere bei Männern (Risiko-Zunahme mehr als 50% im Vergleich zu GGT im Normbereich). Des Weiteren wurde in einer Sub-Analyse festgestellt, dass Alkohol-Konsum keinen wesentlichen Einfluss auf die Studienergebnisse nimmt.
Der schwächer ausgeprägte Effekt bei Frauen (Risiko-Zunahme bis zu 15%) könnte auf den mit dem postmenopausalen Abfall von Östrogen verbundenen zusätzlichen Anstieg des Frakturrisikos (unabhängig vom GGT-Status) zurückzuführen sein. Als mögliche Mechanismen, die die Ergebnisse erklären, werden von uns u. a. durch GGT verursachter extrazellulärer oxidativer Stress und die Aktivierung von Knochengewebe abbauenden Osteoclasten durch GGT diskutiert. GGT könnte sich somit insbesondere bei Männern als Serum-Marker zur Beurteilung des Hüftfraktur-Risikos eignen.
Zur Studie: https://link.springer.com/article/10.1007/s00198-022-06307-z
Laufzeit: 2021 – 2022
Förderung: Land Vorarlberg