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Milchkonsum – Trends und Bekömmlichkeit

Während in Indien und China der Konsum von Milch und Milchprodukten ansteigt, ist er in Europa rückläufig. Klingt kurios, wenn man bedenkt, dass über 90 Prozent der Asiaten bekannter Weise keinen Milchzucker vertragen. In Europa sind dagegen rund 20 Prozent von einer Laktoseintoleranz betroffen. Mag. Angelika Stöckler, Ernährungswissenschafterin, informiert im Auftrag der aks gesundheit über ausgewählte Milchprodukte, deren Laktosegehalt und Bekömmlichkeit.

  

Von Blähungen, Durchfällen und Übelkeit werden Personen mit Laktoseunverträglichkeit nach dem Konsum von Milch geplagt. Die Ursache ist genetisch bedingt und liegt in einer verminderten oder fehlenden Produktion des Verdauungsenzyms Laktase. Um beschwerdefrei zu sein, müssen Betroffene nicht gänzlich auf Milch- und Milchprodukte verzichten. Sie sollten jedoch laktosearmen Milchprodukten den Vorzug geben und ihre individuelle Verträglichkeitsmenge herausfinden.

 

Schaf-, Ziegen oder Stutenmilch

Bei Milchunverträglichkeit wird oft empfohlen, auf die Milch von anderen Tierarten auszuweichen. Bei Laktoseunverträglichkeit gilt es allerdings zu beachten, dass jede Tiermilch, auch jene von Schafen, Ziegen und Stuten, Milchzucker enthält und damit Beschwerden auslösen kann. Der Laktosegehalt der genannten Milchsorten ist etwa mit jenem der Kuhmilch vergleichbar. Genauere Informationen bietet die nachfolgende Übersicht.

 

Hartkäse und Sauermilchprodukte werden gut vertragen

Bei der Herstellung von Joghurt und Sauermilchprodukten wird der Milchzucker durch Fermentation teilweise in Milchsäure umgewandelt. Das macht gesäuerte Milchprodukte bekömmlicher. Auch Käse wie Bergkäse, Edamer, Gouda oder Tilsiter enthalten kaum Laktose, weil diese bei der Reifung abgebaut wird. Grundsätzlich gilt, je länger der Käse gereift ist, desto geringer ist sein Gehalt an Milchzucker.

 

Milch trinken ist nicht mehr in

Laut dem österreichischen Ernährungsbericht konsumieren wir zu wenig Milch und Milchprodukte. Dreimal täglich etwas aus Milch in den Speiseplan einzubauen, empfehlen die Ernährungsgesellschaften, denn regelmäßiger Konsum von Milchprodukten leistet einen wertvollen Beitrag zur Versorgung mit Kalzium, Eiweiß und Vitaminen. Ob Milch, Joghurt, Käse oder andere Milchprodukte bevorzugt werden, obliegt den geschmacklichen Vorlieben und der individuellen Verträglichkeit.

 

Milchzuckergehalt (Richtwerte)

 

Lebensmittel

Gramm / 100g

Kuhmilch

4,8 – 5

Schafmilch

4,2 – 5

Stutenmilch

6,2

Ziegenmilch

4,4

Hartkäse

< 0,4

Camembert

< 1

Topfen

2 – 3,8

Jogurt

3,7 – 5,6

Butter

< 0,7

 

Quellen: Kasper: Ernährungsmedizin und Diätetik; Der kleine Souci.Fachmann.Kraut

Veröffentlicht am:
27. Dez. 2013
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