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Lösungen für schwierige Situationen

Eine neurologische Erkrankung bedeutet in den meisten Fällen viel Veränderung. Vor allem Ängehörige stehen oft vor Fragen und sind mit der neuen Situation überfordert. Sozialarbeiterin Eva Schreyer von der aks gesundheit weiß, wie sie die neurologischen Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen unterstützen kann.

 

Was ist Sozialarbeit?
Schreyer:
Sozialarbeit ist sehr vielfältig und orientiert sich immer an der speziellen Problemlage der Patientinnen und Patienten und dem Auftrag der Fördergeber. Es werden Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und Unterstützung bei der Umsetzung gegeben.

 

Wie sieht Sozialarbeit in der aks Neurologischen Reha aus?
Schreyer:
Bei uns gliedert sich die Sozialarbeit in drei wesentliche Bereiche: Begleitung, Beratung über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten und Informationen über Entlastungsangebote für Angehörige. Während Fachärztinnen und -ärzte sowie Therapeutinnen und Therapeuten die Erkrankung der Patientin bzw. des Patienten behandeln, klären wir Sozialarbeiterinnen sowie Sozialarbeiter die Rahmenbedingungen wie z. B. die Finanzen ab, um eine reibungslose Therapie zu ermöglichen.

 

Wie kann man sich eine Beratung im finanziellen Bereich vorstellen?
Schreyer:
Dabei werden die Einnahmen und Ausgaben der Patientin oder des Patienten gegenübergestellt. Ist weniger Geld da als benötigt, werden die Ausgaben nach den persönlichen Prioritäten eingeteilt und gleichzeitig gesetzliche Förderungsmöglichkeiten überprüft und gegebenenfalls angesucht.

 

In welcher Form begleiten Sie Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen?
Schreyer:
Im Gespräch und in praktischen Dingen wie Amtswege oder der Organisation von Unterstützungsangeboten. Jeder Mensch geht mit einer neuen Situation anders um, hat ein eigenes persönliches Repertoire an Bewältigungsstrategien. Daran und an den persönlichen Bedürfnissen orientiert sich die Begleitung.

 

Warum ist die Information über Entlastungsangebote für Angehörige so wichtig?
Schreyer:
Meist ist die ganze Familie von der neurologischen Erkrankung eines Mitgliedes betroffen. Die Situation ist oft schwer, vor allem, wenn die Pflege von den Angehörigen übernommen wird. Sie ermöglichen der erkrankten Person ein weiteres Leben in ihrem häuslichen Umfeld und sind eine wichtige Stütze. Um mit diesen Anforderungen und Aufgaben gut umgehen zu können und dabei auf sich selbst zu achten, sind Entlastungsangebote so wichtig.

 

Was sagen Sie, sind große Hilfen für die Angehörigen?
Schreyer:
Das variiert sehr und hängt von der individuellen Situation ab.
Gerne angenommen werden die mobilen Dienste oder die 24-Stundenbetreuung. Zu den mobilen Diensten zählen unter anderem die Therapeutinnen und Therapeuten der aks Neurologischen Reha. Sie bieten durch ihren mobilen Einsatz in ganz Vorarlberg Therapie dort an, wo das Leben stattfindet – zu Hause.

 

Haben Sie Erfahrung mit der 24-Stundenbetreuung?
Schreyer:
Ja, durch diese Form der Betreuung können pflegebedürftige Menschen zu Hause im persönlichen Umfeld bleiben. Sie sind weiterhin im Familienleben eingebunden und die gewohnten sozialen Kontakte können aufrecht bleiben. Geschulte Personenbetreuerinnen und -betreuer übernehmen in Absprache mit den Angehörigen Aufgaben wie Hilfe bei der Körperpflege, im Haushalt, beim Einkaufen und Kochen.

 

Wann braucht man eine 24-Stundenbetreuung?
Schreyer:
Die Gründe können sehr unterschiedliche sein. Wenn der zeitliche Aufwand der Pflege so groß ist, dass er nicht mehr von den pflegenden Angehörigen oder Hilfsdiensten abgedeckt werden kann, aber eine Pflege zu Hause aus medizinischer Sicht möglich ist, ist die 24-Stundenbetreuung eine Alternative zu einer Übersiedlung in eine Pflegeanstalt. Häufig nehmen ältere Menschen, die selbst nicht mehr in der Lage sind, zu Hause den Alltag zu bewältigen, diesen Dienst in Anspruch.

 

Was kostet eine 24-Stundenbetreuung?
Schreyer:
Die Pflegerinnen und Pfleger verlangen rund 90 bis 120 Euro pro Tag. Im Vergleich zu einer Pflegeanstalt ist das günstig. Für Menschen mit sehr geringen Einkommen gibt es Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung.

 

Veröffentlicht am:
09. Okt. 2013
Lebensphasen:
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