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„Wer rastet, der rostet“ trifft auch auf unser Gedächtnis zu. Aus diesem Grund ermöglichen die Sozialpsychiatrischen Dienste der aks gesundheit spezielle Trainingsprogramme für Menschen mit Gedächtnisstörungen. Ergotherapeutin Judith Zagrajsek informiert.

 

Wer ist die Zielgruppe?

Zagrajsek: Die Gedächtnistrainings der Sozialpsychiatrischen Dienste der aks gesundheit wenden sich an Menschen mit beginnender Demenz oder kognitiven Störungen. Ein weiterer Bereich sind gezielte Gruppen- oder Einzeltherapien für psychisch Erkrankte.

 

Gibt es Anzeichen beginnender Demenz?

Zagrajsek: Ein demenzielles Syndrom umfasst drei Elemente. Erstens: Störungen des Gedächtnisses. Die Betroffenen merken sich beispielsweise gerade Besprochenes oder vereinbarte Termine nicht. Zweitens ist mindestens einer der folgenden Teilbereiche beeinträchtigt: Orientierung, Sprachverständnis, Lesen, Schreiben oder Rechnen. Drittens führen die damit verbundenen Einschränkungen des alltagsrelevanten Lebens häufig zum Rückzug.

 

Wer klärt Unsicherheiten ab?

Zagrajsek: Praktische Ärztinnen und Ärzte oder Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie / Neurologie beraten Personen, die unsicher sind, ob das Vergessen schon „krankhaft“ ist. Bei Bedarf überweisen sie die Klientinnen und Klienten an die Sozialpsychiatrischen Dienste der aks gesundheit und vermitteln so eine gezielte Therapie. Diese orientiert sich dann an den jeweiligen Bedürfnissen der Klientinnen und Klienten, damit ein bestmögliches Ergebnis erzielt werden kann. Trainings-Schnuppertermine helfen, Schwellenängste abzubauen.

 

Wann und wo wird geübt?

Zagrajsek: Das Training der Klientinnen und Klienten mit beginnender Demenz oder kognitiven Störungen umfasst vier Stunden. Es findet jeden Dienstag von 9.00 bis 13.00 Uhr in den Räumen der aks Sozialpsychiatrischen Dienste in Dornbirn statt. Das Team aus Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten arbeitet nach unterschiedlichen Methoden.

 

Wie trainieren Sie konkret?

Zagrajsek: Wir beginnen mit dem kognitiven Training. Dieses dauert circa 1,5 Stunden. Es folgen die Sitzgymnastik, für eine verbesserte körperliche Beweglichkeit, und anschließend der alltagspraktische Teil. Das selbstständige Bewältigen von täglichen Aktivitäten ist ein wichtiger Teil der geistigen Fitness. Aus diesem Grund bereiten wir gemeinsam ein Mittagessen zu. Das fördert die Selbstständigkeit und trägt zur Geselligkeit bei, die im Alter oft verloren geht. Die Therapie soll die Auswirkungen der Krankheit vermindern und ein rasches Fortschreiten verzögern.

 

Welche Übungen gibt es?

Zagrajsek: Es gibt sehr viele unterschiedliche Trainingsmethoden. Wichtig ist die richtige Auswahl und Zusammenstellung der verschiedenen Übungen. Zum Beispiel Sprichwörter nennen und über ihre Bedeutung diskutieren, Geräusche und Lieder erraten, Gegenstände ertasten, Bilder analysieren oder Rätsel lösen. Wir vermitteln Erinnerungstechniken und spielen Spiele, in denen es um Kreativität, Erinnerung und Planung geht. Möglichst viele Bereiche des Gehirnes werden so aktiviert, trainiert und die Denkflexibilität angeregt.

 

Wie erfolgt das Training psychisch erkrankter Menschen?

Zagrajsek: Das Training erfolgt in Einzel- und Gruppentherapien. Ziel ist das Verbessern und der Erhalt kognitiver Funktionen: Beispielsweise das Wahrnehmen, zeitliches und räumliches Orientieren, Verarbeiten von Informationen, Steuern des Handelns oder die Aufmerksamkeit des Gedächtnisses. Auch komplexe geistige Fähigkeiten wie das Problemlösen werden geübt.

 

Gibt es allgemeine Regeln?

Zagrajsek: Das Gehirn ist trainierbar. Wie beim Sport ist ein regelmäßiges und ausdauerndes Training über einen längeren Zeitraum wichtig. Dies können mehrere über den Tag verteilte Übungen sein oder ein konkretes Trainings-Pensum zur selben Uhrzeit. Wichtig: Es soll Spaß machen, denn Leistungsdruck führt nur zu Denkblockaden.

 

Welche Rolle spielt der Körper?

Zagrajsek: Ein gesunder und aktiver Körper wirkt positiv auf die Leistungen des Gehirnes. Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr und tägliche Bewegung.

 

Kann man Gedächtnisverlust vorbeugen?

Zagrajsek: Jeder kann selbst zu Hause etwas für seine „grauen Zellen“ tun. Bleiben Sie aktiv und neugierig. Lernen Sie eine Fremdsprache oder besuchen Sie einen Tanzkurs. Entdecken Sie neue Spiele. Zudem gibt es eine große Anzahl Bücher und Internetseiten zum Thema Gedächtnistraining – mit Übungen bis hin zu vorgefertigten Trainingsplänen.

Veröffentlicht am:
06. Nov. 2013
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